Praxisbeispiel Technische Universität Berlin
Praxisbeispiel "Nachhaltigkeit im Büro"

Technische Universität Berlin

Nachhaltige Entwicklung in allen Teilen der Hochschule fördern und unterstützen; umweltfreundlich, bunt & nachhaltig im Büro! Die Tätigkeiten im Büro sind Teil der Arbeit im Reallabor. Zum Spektrum der Aktivitäten im Labor für nachhaltige und nützliche Innovationen (SAI-Lab) gehört auch das Arbeitssystem Büro. Die Praxis in Forschung, Lehre und Verwaltung soll der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet sein. Die negativen Umweltwirkung einer jeden Büroarbeitsstunde können gemindert und die positiven Umweltleistungen aus der Büroarbeit sollen gefeiert werden. Nach der Vorstellung des SAI-Lab ist das „Büro“ ein Indikator für Nachhaltigkeit in jedem Arbeitssystem. Dies zeigt sich bei der Führung und Leitung durch die Chefin oder den Chef, bei der Beschaffungen und Bewirtschaftung von Büros, sowie in der Nutzung und Gestaltungen der Arbeit im Büro durch die Beschäftigten. Daher betrachten wir die eigenen Büros als Schaufenster für Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit. In den Büros des SAI-Lab werden umweltfreundliche Lösungen umgesetzt und innovative Nachhaltigkeit ausprobiert. Wir wollen Leuchtturm-Wärter gut sichtbarer Beispiele sein. Wir wollen Vorbild durch konkrete Bewirtschaftung, Sachbearbeitung und Dienstleistung durch die Büroarbeit sein. Das dazu passend farblich ausgedrückte Ziel lautet: „farbenfroh und farbecht“! Die Büros des SAI-Lab sollen bunt sein: Grün bei umweltfreundlicher und regenerativer Energie. Blau bei vermiedenen, kompensierten und stark geminderten Emissionen für saubere Luft. Gelb bei Ressourcen durch bevorzugte biogile Materialien, einer Cradle2Cradle Praxis und der Vielfachnutzung über alle Formen des Re-Use. Braun durch viel Holz und anderen pflanzliche und nachwachsende Rohstoffe beim Mobiliar und der Ausstattung. Lila durch einfach angewandte Nachhaltigkeit im Alltag, nach pragmatischen Regeln, einfach umsetzbarer Selbstorganisation und intrinsischer Motivation. Dazu wenden wir wirksame Methoden im Büro und im Reallabor an, um effiziente Nachhaltigkeit zu verursachen: Für ressourcen-schonendes Verhalten im Büroalltag haben wir das Leihbüro erfunden. Darin können alle Aspekte der Nachhaltigkeit bearbeitet, gestaltet und entwickelt werden: Von der (Büroartikel-) Beschaffung bis zur späteren Einspeisung in Mehrweg- und Kreislaufsysteme.

Maßnahmen:
Auf dem Fundamt der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung betreibt das SAI-Lab innovatives und intelligentes Management zu Arbeitsmitteln und Arbeitsmaterialien - bei uns selbst und - als Beispiel für Andere. Unsere Freunde und Partner fördert das SAI-Lab bei umweltfreundlichen Maßnahmen. Es wird die Anwendung nachhaltiger Methoden für zugleich sichtbare und wirksame Entwicklung unterstützt. Das SAI-Lab engagiert sich dabei besonders über die Allmende im umweltgerechten Management. Als Akteure beteiligen sich die Menschen im SAI-Lab an Erörterungen und Diskussionen der Hochschule und entwickeln Lösungen und Strategien für mehr Nachhaltigkeit. All dies wird im Reallabor auch mit Bürgerinnen und Bürgern praktiziert und angewendet.
Beispiel Mobilität:
Die Freien Lastenräder des SAI-Lab sind das ganze Jahr für unsere Freunde, Partner, sowie die Bürgerinnen und Bürger verfügbar und unterwegs. Das schont die Umwelt, ist praktiziertes Teilen von Leihsachen und gelebte Nachhaltigkeit. Im SAI-Lab wird auf auf die höchste, beste und nützlichste Energieeffizienzklasse geachtet: Dabei ist das Zusammenspiel von eingesetztem Fahrzeug, angestrebtem Ziel und erzeugter Wirkung wichtig. Das SAI-Lab hat die bio- und elektromobile Lastenradflotte ständig ausbaut. Mit Lastenrädern und Lastenanhängern ermöglichen das SAI-Lab kostengünstige, gesundheitsfördernde und
umweltbewusste Alternativen zu konventionellen Kraftfahrzeugen.
Beispiel Logistik:
Für die Transporte im SAI-Lab explorieren und experimentieren wir von Event zu Event mit nachhaltigen Bausteinen der Familiy-Logistik und dem Home-Cargo. Bei der „Office-Cargo-Mobility“ werden im SAI-Lab Leerfahrten möglichst vermieden, werden Transportwege optimal verkürzt und es werden Woche für Woche die zurückgelegten Wege für nützlichen Beiträge zu verschiedenen anderen Projekten aus der Ideenbörse lenosu für nachhaltige Entwicklung eingebracht.

Erfolge:
Über den 3. Platz (2019) und 1. Platz (2020) beim Wettbewerb „Büro & Umwelt" des B.A.U.M., als Vorbild auf dem Gebiet (Kategorie) „Behörden, andere öffentliche Verwaltungsstellen und weitere Einrichtungen“, haben sich alle Angehörigen und Freunde des SAI-Lab ganz besonders gefreut.
Mit dem Preisgeld für den ersten Platz an Michael Hüllenkrämer aus dem SAI-Lab im Ideenwettbewerb „Re-Use Berlin 2019“, von der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz in Berlin, für das Projekt „Re-Use und Upcycling zu Lastenrädern (RUUL)“ konnten die Projekte „Gebrauchte Lastenräder für die fLotte Berlin“ begonnen werden und die erste landesweite „Lastenrad-Sammelstelle“ gekennzeichnet werden.
Mit dem Anteil des SAI-Lab (Initiative, Lastenräder im Reallabor) beim „Großer Preis des digitalen Umweltfestivals“ (2020) der Grünen Liga Berlin, für die fLotte Berlin, ist es uns gelungen „Freie Lastenradmobilität“ gezielt in der Gruppe der umweltfreundlichen Unternehmen in Berlin zu platzieren.
Das SAI-Lab will mit gutem Beispiel voran gehen und ist mit ausgewählten Beispielen ein nachhaltiger Vorreiter an der Universität - für möglichst viele Nachahmer und Mitwirkende in der Deutschen Hochschullandschaft. Die freien Lastenräder des SAI-Lab tragen zur Emissionsvermeidung bei, die auf der Webseite fLotte Berlin für alle Lastenräder in der Summe mit einer CO2-Einsparung von ca. 68,9 t (01.05.2022) angegeben wird. Der Fuhrpark der fLotte Berlin ist – auch durch das seinerzeit vom SAI-Lab unterstützte erste E-Lastenrad - vollständig auf E- / Bio-Mobilität eingestellt.

Tipps:
Teilen + Verteilen + Gemeinschaft + Mehrwert + Logistik
Hochschulen sind wichtige Impulsgeber für Nachhaltigkeit. Wenn es einer Universität gelingt die größten Umweltauswirkungen auf ein zugleich lokal, regional, national und global Maß auf „generationengerecht“ zu Harmonisieren, dann schafft es auch die Gesellschaft.
Wo umweltbewusstes Management auf Forschung, Wissenschaft und Verwaltung trifft, benennt das SAI-Lab wirksame Lösungen. Wo Professorinnen und Professoren sich den Zielen der nachhaltigen verpflichteten, greift das SAI-Lab deren Arbeiten und Ergebnisse gerne auf. Dort, wo junge Menschen durch Immatrikulation in die Anwendung guter wissenschaftlichen Praxis eingeführt werden, erläutert das SAI-Lab, sofern möglich, den dazu passenden Gedanken der immanenten Nachhaltigkeit. Wo Unternehmergeist angestoßen wird, bringt sich das SAI-Lab gerne mit weiteren Impulsen für nachhaltige Entwicklung ein. Dort, wo mutig und konsequent Dienstleistungen der Verwaltung die Entwicklung, möchte das SAI-Lab Hilfen zur guten Entscheidung beisteuern. Die direkten und indirekten Wirkungen des SAI-Lab strahlen dann bestenfalls als Einfluss der Verbesserung von Umweltleistung in alle Bereiche der Gesellschaft aus und bewirken nachhaltige Entwicklung.
Eine Selbstverpflichtung im SAI-Lab besagt: Hohes Verantwortungsbewusstsein und verbindliche Kriterien für die Gute Praxis der Nachhaltigkeit entwickelt, anwenden und verbessern. Das kann und soll die „Hochschule“ an sich selber ausprobieren. Auf dem Campus haben Hochschulen und Universitäten die beste Gelegenheit für nachhaltige Entwicklung. Klingt einfach: Bausteine für Nachhaltigkeit explorieren und in Lehre,Forschung und Verwaltung anwenden. Das SAI-Lab ist dafür ein Impulsgeber, ein Motor und zugleich ein Beispiel. Es gilt Nachhaltigkeit direkt vor Ort zu betreiben. Es gilt Nachhaltigkeit integrativ zu betrachten und kompetent zu gestalten. Selbst komplexe Produkte, wie die Abschlüsse (Bachelor, Master, Dissertation und Habilitation), als Ergebnis der „Akademisierung“ an Hochschulen, gilt es mit Nachhaltigkeit auszustatten und auszurüsten. Es bedarf nachhaltiger Studiengänge und Forschung für Nachhaltigkeit. Noch wichtiger sind nachhaltige Studienplätze in möglichst allen Studiengängen und nachhaltige Arbeitsplätze in allen Tätigkeitsbereichen. Die Facetten der Nachhaltigkeit kann an allen Arbeitsplätze und Dienstleistungen benannt und bemessen sein, nicht nur im Büro. Von der Hochschulleitung bis zu den Gastdozentinnen und Tutorinnen wünscht das SAI-Lab eine konsequent Haltung und wirksame Handlungen für die die Welt im heute und morgen. Vieles davon beginnt im „Büro“.
Beim SAI-Lab werden dazu Ideen, Initiative und Kampagnen für nachhaltige Entwicklung geboren, aufgegriffen, verstärkt und ausprobiert. Bewährte Mittel, Instrumente und Verfahren werden einfach umgesetzt. Mag der Beitrag einer der Maßnahmen auch noch so klein sein, wir legen los, ermutigen und befähigen, wo es geht und wie wir können. Mit der Bereitstellung von Freien Lastenrädern haben wir begonnen. Mit gebrauchten Lastenrädern haben wir weitergemacht. Mit Beifahrer und Mitfahrer und einer ersten Rikscha haben wir eine Initiative gezündet. Mit Freien Lastenanhängern setzten wird diese Maßnahmen der Befähigung und Exploration des Commons an der Universität, im Bereich Mobilität, konsequent fort. Damit erzielen wir nachhaltige Erfolge quer über alle 17 Ziele der nachhaltigen Entwicklung. Von der exklusiven Methode zum Mainstream in der Gesellschaft stiften wir: „wollen - können - machen“. Das ist sozial, ökologisch und ökonomisch sinnvoll.
Unsere Taten sind geleitet nach dem nützlichen und innovativen Beitrag zu den 169 Vorgaben der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Das dazu passende System des Managements von Vorgaben zum Umweltschutz ist daher nur ein kleines Segment der von uns betrachteten Dimensionen der Entwicklung von Nachhaltigkeit zur fristgerechten Erreichung der dazu global aufgestellten Ziele. Wir verzeichnen keine kontinuierlichen Verbesserungen. Wir verzeichnen Sprünge in den Leistung für das potentielle meistern der Herausforderungen. Die Welt der „Büros“ ist ein Mikrokosmos der gezielt klimapositiv betrieben, wie ein Labor geführt und nachhaltig gestaltet werden kann.

„„Die Ziele der Nachhaltigkeit sind konkret, vielfach terminscharf und anstrengend! Nachhaltige Entwicklung ist immer die Leistung einer Gemeinschaft. Veränderungen der sozialen, ökologischen und ökonomischen Verhältnisse erleichtern nachhaltiges Verhalten. So auch im „Büro“. Das SAI-Lab bietet Methoden – und wendet diese Methoden selbst an – um insbesondere in der Allmende - eine fortlaufende Entwicklung der Gesellschaft anzustoßen. Mitmachen ist ganz einfach. Anrufen, E-Mail schreiben, Ideen aus der Börse der Projekte aufgreifen, umsetzten und berichten. Die Vernetzung nutzen, die Hilfsmittel für Kooperation und Kollaboration einsetzen und Prozesse nachhaltig ausgestalten. Vom guten Radweg-Prinzip „breit und baulich getrennt“, über den Blauen-Engel Standard, über die 231 Indikatoren für Nachhaltigkeit, bis hin zu integriert-innovativen Methoden für klimaneutrale, sozialfreundliche, bürgernahe und umweltbewußte Entwicklung: Immer und überall ist die Büroarbeit ein Teil davon. Mach es wie im SAI-Lab: Verhalten im Büroalltag – einhalten der Ziele für Nachhaltigkeit und gestalten der genutzten Ressourcen. Verhältnisse im Büroalltag - beachten von Nachhaltigkeit bei der Beschaffung und Bewirtschaftung im Büro für alle Dienstleistungen und Produkte.“
Michael Hüllenkrämer, Leitung
Partner:
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