Praxisbeispiel Katholische Spitalstiftung Horb
Praxisbeispiel "Nachhaltigkeit im Büro"

Katholische Spitalstiftung Horb

Als kirchliche Einrichtung ist die Katholische Spitalstiftung Horb besonders der Schöpfung verpflichtet. Ganz nach dem Motto der Enzyklika "LAUDATO SI’" von Papst Franziskus "Über die Fürsorge für das gemeinsame Haus" blickt man im Jahr 2021 bereits auf 30 Jahre konsequentes Umweltmanagement zurück. Den Start für das überwachte Umweltmanagement gründete die Müllvermeidungsoffensive im Jahr 1992 in den Einrichtungen der Katholischen Spitalstiftung (Krankenhaus und Altenpflegeheim). Hieraus entwickelten sich immer neue Ideen und schließlich das beratende Gremium, das "Katholische Umweltteam Horb". Grundsätzlich begründet ist diese Motivation auch vor allem geschichtlich: Im Jahr 1352 stiftet Dietrich Gutermann das Spital zum Hl. Geist "armen und siechen Bedürftigen zu steter Herberge". Dazu gibt er sein Haus, Hofstatt und Gesässe zu Horb zu seinen "Vorderen und Nachkommen Seelenwillen". Gräfin Ita von Toggenburg stiftet 1387 dem Spital das ganze Dorf Altheim und die halbe Ortschaft Salzstetten mit den dazugehörigen umfangreichen Wäldern "um damit die heiligen Werke der Barmherzigkeit an den armen und bedürftigen Leuten zu vollbringen. So entstand die Grundlage der Katholischen Spitalstiftung Horb. Heute ist die katholische Spitalstiftung Horb eine rechtlich unselbstständige Stiftung in der Rechtsträgerschaft der katholischen Kirchengemeinde "Heilig Kreuz" Horb. Sie betreut und begleitet im Mittelbereich Horb, Empfingen und Eutingen Menschen in der Kranken- und Altenpflege (ambulant, teilstationär und stationär). Rund 250 Mitarbeiter/-innen (in Voll- und Teilzeit) sind bei der Spitalstiftung und deren Einrichtungen beschäftigt. Die Spitalstiftung Horb ist Trägerin verschiedener sozial-caritativer Einrichtungen und Dienste. Im einzelnen sind dies: - zwei Pflegeheime ("Ita von Toggenburg" 66 Plätze, "Bischof Sproll" 86 Plätze) - zwei Seniorentagesstätten ("Ulrika Nisch" 13 Plätze, "St. Anna" 10 Plätze) - Betreute Seniorenwohnanlagen - Betreuungsgruppen für Demente - Sozialstation > ambulanter Pflegedienst > Nachbarschaftshilfe > Essen auf Rädern > Informations-Anlauf-Vermittlungsstelle > Haus- & Familienpflege - Verwaltung von Land- und Forstwirtschaftlichen Grundstücken und diversen Immobilien In allen Bereichen der Katholischen Spitalstiftung Horb wird stets auf den geschichtlich- sozialen Charakter geachtet, der Umweltaspekt spielt hierbei eine große Rolle, da der über Jahrhunderte erhaltengebliebenen Zweck der Stiftung noch über viele Generationen weitergeben werden soll. Deswegen ist das Thema Nachhaltigkeit in allen Tätigkeitsfeldern wieder zu finden und vor allem in den Stiftungszielen, als feste Vorgabe verankert.

Maßnahmen:
Die besondere Achtung der Umwelt ist, wie bereits beschrieben, aus den Siftungszielen zu entnehmen und die Vorgabe für all Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtungen, die dies auch in ihren alltäglichen Arbeiten umsetzen. Bei den Bestellungen von Büroausstattung wird beispielsweise auf Ökozertifikate geachtet, es wird vorzugsweise auf Ökopapier gedruckt, die zentralen Drucker/Kpiergeräte genutzt oder, wenn möglich, papierlos gearbeitet. Maßnahmen zum Strom- und Heizenergie sparen, wie abschaltbare Steckerleisten, Erinnerungen an kontolliertem Lüften, Stromsparende Geräte und neue Technologie beispielsweise die Wärmerückgewinnung in der Lüftunngsanlage, werden in vielen Gebäuden der Stiftung eingesetzt.
Die Großküche, welche Bewohner sowie Mitarbeiterschaft verköstigt, bestellt vorwiegend regionale und Fair-Trade Produkte und die Kindergärten in Hand der Kirchengemeinde beteiligen sich rege an der Umweltbildung.

Erfolge:
Als besonderes Gremium kommt regelmäßig das katholische Umweltteam Horb zusammen und bespricht wichtige Themen der Umweltarbeit, dabei wird seit 2006 die Zertifizierung nach EMAS durch einen Umweltbericht angefertigt. Im Jahr 2012 erfolgte die Umstellung von EMAS zu "Grüner Gockel", der Umweltzertifizierung für kirchliche Einrichtungen und damit verbunden, die Führung des "grünen Datenkontos".
Ein weiterer Erfolg und schritt in die Ökumene ist die Gründung der Ökumenischen Energiegenossenschaft 2009. Die Gründung kommt aus der engen Zusammenarbeit mit dem evangelischen Umweltteam Horb, mit dem das katholische Umweltteam mehrmals im Jahr gemeinsame Sitzungen abhält und gemeinsame Projekte/ Veranstaltungen organisiert. Zudem ist die Stiftung starker Partner der Fair-Trade Stadt Horb und arbeitet aktiv an dem Ziel "Klimaneutrale Kommune 2050" und an Projekten mit der Klimapartnerstadt Belo in Kamerun mit. Dies zeigt deutlich: die Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Einrichtungen und Organisationen, regional und weltweit vor allem im "Horber Netzwerk für nachhaltige Entwicklung" ist ein wichtiger Teil der langjährigen Umweltarbeit.

Die Katholische Spitalstiftung Horb wurde bereits ausgezeichnet mit:

- Franziskuspreis 2010 - Nachhaltigkeitspreis der Diözese Rottenburg-Stuttgart - Anerkennungsurkunde für das Projekt: "Ökumenische Energiegenossenschaft eG Horb"
- Umweltpreis für Unternehmen Baden-Württemberg 2010 - Anerkennungsurkunde
- B.A.U.M. Wettbewerb „Büro & Umwelt“ 2011 - 1. Preis
- Franziskuspreis 2012 - Anerkennungsurkunde für "20 Jahre Umweltschutz"
- Franziskuspreis 2014 - Anerkennungspreis Energieeffizientes Zentrum für „Jung & Alt“
Horb-Hohenberg
- KirchengemeindeN! – Nachhaltig handeln, Schöpfung bewahren 2015 - Preisträger mit Projekt: "Energieeinsparung durch die Generalsanierung des Altenpflegeheimes Ita von Toggenburg (...)"
- Franziskuspreis 2017 - Anerkennungsurkunde "Netzwerk für nachhaltige Entwicklung Horb"
- Umweltpreis für Unternehmen 2018 (Bereich Non-Profit-Organisationen) des Landes Baden-Württemberg

Tipps:
Die Tipps der Katholischen Spitalstiftung beziehen sich hauptsächlich auf den Erhalt und die Fortführung von langjährigem Engagement. Dazu gehört vor allem: dranbleiben und in bestimmten Dingen hartnäckig sein. Der Erhalt der Umweltarbeit und die Ständige Arbeit ist oftmals anstrengender und schwieriger als aussagekräftige Großprojekte, bei denen viel Energie eingespart, der CO2 Ausstoß verringert oder eine gut Sichtbare Photovoltaikanlage installiert werden kann.
Wichtig ist die ständige Überwachung, konstante Erinnerung und Erhaltung des Niveaus der Umweltarbeit, um nicht wieder in bequeme oder alte Muster zurück zu fallen.

Des weiteren wird geraten bei Bedarf um Hilfe zu beten, erfahrenen Gruppierungen, Partner und Organisationen sind in der Regel sehr zugänglich für viele Themen und sehr Hilfsbereit. Oftmals entwickeln sich üerragende Synergieeffekte.

„Für die Kath. Spitalstiftung und deren Einrichtungen ist Umwelt, Nachhaltigkeit und verantwortlicher Umgang mit Ressourcen seit je her ein Thema mit besonderer Wichtigkeit. Im Anbetracht auf die über 650 jährige Stiftungsgeschichte möchten wir das Erbe auch für kommende Generationen erhalten. Deswegen ist uns ein konsequentes Umweltmanagement sehr wichtig und großer Ansporn, weiterhin Vorbild zu sein, als Christen hier in der Stadt Horb unseren Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten. “
Thomas Müller, Stiftungsdirektor
Partner:
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